Zukunftsweisende Lösungen
Die Techniker:innen in der Abteilung für Forschung & Entwicklung sind kontinuierlich auf der Suche nach neuen Verfahren und Lösungen, um Innovationen zu ermöglichen und bestehende Verfahren weiter zu verbessern. Sie befassen sich mit neuen Technologien der Oberflächenbehandlung und den Methoden zur Konservierung von Edelmetallprodukten, wobei besondere Anstrengungen in Richtung Umweltschutz unternommen werden. Neue Projekte, wie die Münzen mit Sonderformen der Serie „Faszination Universum“, bedeuten für alle beteiligten Abteilungen neue Herausforderungen und erfordern die stetige Abstimmung mit den Kolleg:innen aus der Graveurie, dem Werkzeugbau und der Produktion.
Mit welchen anderen Abteilungen arbeitet die Abteilung für Forschung & Entwicklung eng zusammen?
Gregor Innitzer: Die Abteilung Forschung & Entwicklung arbeitet auf der einen Seite mit allen technischen Abteilungen zusammen, sei es die Produktion, also die Rondenfertigung, Produktionsplanung, Betriebsleitung und Labor. Auf der anderen Seite natürlich auch mit dem Marketing und den Graveur:innen. Die Schnittstelle mit dem Marketing bzw. die Zusammenarbeit betrifft hauptsächlich die Entwicklung von Münz-Produkten, d.h. Eigenausgaben wie 3 Euro, 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro oder 25 Euro. Die Zusammenarbeit mit der Produktion dreht sich um die Umsetzung dieser Produktentwicklungen, um Qualitätsthemen oder um die Maschinen- und Anlagenbeschaffung, aber auch um Prozessoptimierung.
Sie bekommen eine Aufgabe gestellt, zum Beispiel, man möchte Farbapplikationen, Münzen mit Sonderformen oder Ähnliches und Sie klären das Umsetzungspotenzial?
Gregor Innitzer: Ja, wir unterstützen das Marketing in Zusammenarbeit mit den Graveur:innen bei der Produktentwicklung. Wir unterstützen aber genauso die Produktion bei der Beschaffung von Maschinen und Anlagen. Technologien ändern sich. Maschinen werden effizienter und moderner. Das Ziel ist, möglichst moderne und effiziente Maschinen oder Prozesse ins Haus zu holen, die es vorher noch nicht gegeben hat. Zum Beispiel hat die F&E-Abteilung die Tampondrucktechnologie ins Haus geholt.
Es sind also sehr viele Schnittstellen und einzelne Arbeitsschritte von der Idee einer Münze bis zu einem Produkt. Sie erledigen eine Aufgabe, Sie beantworten eine Frage, dann geht das Projekt zur nächsten Stelle und dann kommt es auch wieder mit einer neuen Fragestellung zu Ihnen zurück. Ist das so?
Julia Mißebner: Genau, am Anfang klären wir die technischen Details und ob die neuen Ideen umsetzbar sind.
Wenn der Entwurf fertig ist, kommen weitere Themen wie die Bedruckbarkeit oder die Verpackung hinzu und am Ende sind wir bei den Probeprägungen dabei, um die Qualität zu beurteilen und einen funktionierenden Produktionsprozess sicherzustellen.
Eine sorgfältige Planung bis ins kleinste Detail ist unerlässlich, insbesondere wenn es um kostenintensive Projekte geht. Denn wenn etwas schiefgeht, kann das erhebliche finanzielle Konsequenzen haben?
Gregor Innitzer: Wenn man in neue Maschinen und Technologien investiert, dann muss man sich die Zeit nehmen sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert. Im Falle von Ersatzinvestitionen sucht man Maschinen, die mindestens so leistungsfähig sind wie die vorhandenen, aber möglicherweise effizienter, schneller oder umweltfreundlicher arbeiten. Wenn aber das Marketing sagt, die Universum-Münz-Serie läuft am 10. Mai 2023 aus, dann braucht man für 2024 ein Nachfolge-Produkt, das fertig verpackt und versandbereit ist. Diese zeitliche Vorgabe erfordert dann ein schnelles und effizientes Vorgehen.
Stellen diese außergewöhnlichen Münzen, die eine besondere Form haben oder mit Kristallen besetzt sind, eine große Herausforderung für Sie dar?
Julia Mißebner: Zwar handelt es sich bei diesen Aufgaben nicht um unlösbare Probleme, jedoch erfordern sie unsere Abteilung, um die vielen Detailfragen zu klären. Die außergewöhnlichen Münzformen stellen auch bei der Aufbringung von Farbapplikationen eine besondere Herausforderung dar, da die Tampons nicht alle unebenen Stellen der Münzen erreichen. Um dieses Problem zu lösen, sind wir zum Hersteller unserer Tampondruckmaschine in die Schweiz gereist und haben aus 1000 Tampons den für uns besten ausgewählt.
Das gesamte Interview finden Sie im Geschäftsbericht 2022 zum Nachlesen.
