Glossar zur Münzherstellung

Barren sind meist in Stangenform gegossene Metalle. Wir kennen unter anderem Gold- oder Silberbarren. Bereits vor rund 4.000 Jahren wurden Barren zum Zahlungsmittel. Sie gelten als erstes Metallgeld.

Mit Blister bezeichnet man eine Sichtverpackung für Münzen. Diese werden dabei sofort nach dem Prägen in Kunststofffolie eingeschweißt und somit bestmöglich vor Fingerabdrücken und anderen Einflüssen geschützt. Informationen zur Münze stehen auf der zweiten Verpackungsschicht aus Karton.

Bullionmünzen haben einen hohen Edelmetall-Feingehalt. Sie dienen der Anlage und werden zum aktuellen Kurswert des Goldes (Silbers, etc.) gehandelt. Ihr Nennwert ist niedriger als der Wert des Edelmetalls. Die Wiener Philharmoniker aus Gold und Silber sind weltweit beliebte Anlagemünzen.

Der Dukat ist eine Goldmünze, die im 13. Jahrhundert erstmals in Venedig geprägt wurde. Von dort hat sie sich in ganz Europa verbreitet und kam zu Beginn des 16. Jahrhunderts nach Österreich. Nachprägungen sind als sogenannte Handelsgoldmünzen auch heute noch eine sichere Wertanlage und ein beliebtes Geschenk.

Über den Wert einer Münze entscheiden nicht nur Alter, Art der Herstellung oder Seltenheit. Besonders wichtig ist auch ihr Zustand, der weltweit in Erhaltungsgraden angegeben wird.

Deutsch

Englisch

Erhaltungsgrad

sge

vg

sehr gut erhalten, aber auch sehr deutliche Gebrauchsspuren

s

vf

schön erhalten, aber deutliche Gebrauchsspuren

ss

vf

sehr schön erhalten, geringe Gebrauchsspuren

vz

xf

vorzüglich erhalten, eventuell ganz leichte Gebrauchsspuren

prfr

unc

prägefrisch erhalten, keine Gebrauchsspuren

st

unc

Stempelglanz, absolut prägefrisch, ohne Gebrauchsspuren

pp

proof

Polierte Platte, absolut prägefrisch, in speziell polierten Prägestöcken geprägt, oft in Schutzhülle eingeschweißt   

Der Feingehalt einer Münze gibt Auskunft über ihren Anteil an Edelmetall. Der goldene Wiener Philharmoniker zum Beispiel hat einen Feingehalt von 999,9. Er besteht also aus purem Gold. Das Feingewicht nennt allein das Gewicht des Edelmetalls einer Münze. Neben dem Edelmetall kann eine Münze, zum Beispiel der Dukat, auch Kupfer enthalten. Feingewicht plus das Gewicht unedler Anteile ergeben das Raugewicht.

Der Gulden ist eine Münze, die ursprünglich aus Deutschland stammt. Dort wurden ab dem 14. Jahrhundert Goldgulden geprägt, später auch Silbergulden. In Österreich war der Gulden im 19. Jahrhundert offizielle Währung.

Handelsgoldmünzen sind originalgetreue Nachprägungen von Dukaten, Gulden oder Kronen. Diese Münzen sind keine Währung mehr. Sie werden zum Goldkurs gehandelt.

Das Karat gibt an, wie hoch der Feingehalt von Gold im Vergleich zu anderen Materialien ist. Es wird in 24er Teilung angegeben: 24-karätiges Gold bezeichnet also pures Gold, 1-karätiges Gold besteht auch aus 23 Anteilen anderer Stoffe. Gold wird meist zusammen mit Silber oder Kupfer verarbeitet.

Die Kniehebelpresse zeichnet sich durch hohe Geschwindigkeit und optimale Kraftübertragung aus. Sie wurde im 19. Jahrhundert zum Pressen von Münzen und Medaillen erfunden. Den Namen hat sie vom Presshebel, der einem menschlichen Knie ähnelt.

Eine Legierung besteht aus mindestens zwei Metallen. Sie gibt Auskunft über das Mischverhältnis, in dem die Metalle geschmolzen werden.

Nominale bezeichnet den Nennwert einer Münze, also zum Beispiel € 1 Euro. Bei Umlaufmünzen entspricht der Nennwert dem tatsächlichen Wert. Bei Anlage- oder Sammlermünzen kann der tatsächliche Wert weit höher sein als der aufgeprägte Nennwert.

Eine Münze der Prägequalität „Handgehoben“ entspricht dem sogenannten „Erstabschlag“ mit neuem Werkzeug als erstes Stück einer Serie. Die hochwertige Fertigungskunst bringt das Design der Münze wunderbar zur Geltung. Sofort nach der Prägung wird sie einzeln verpackt.

In einem besonders aufwendigen Verfahren entstehen Münzen der Qualität „Polierte Platte“: Sowohl der Prägestempel als auch der Rohling wurden sorgfältig auf Hochglanz poliert. Die Münze Österreich AG prägt vor allem Sammlermünzen in dieser Prägequalität.

Die Ringprägung stellt sicher, dass das Metallplättchen (=Ronde) zu einer Münze mit gleichmäßig runder Form gepresst wird. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts gibt es diese Prägeart. Sie ermöglichte erstmals auch eine Beschriftung am Rand der Münze.

Das Taschenwerk ist eine Maschine zur Prägung von Münzen und eine Weiterentwicklung der Walzenprägung. Es war viel kleiner und konnte mit der Kraft eines einzigen Mannes bedient werden. Die "Taschen" waren halbrunde Stempel, die einander gegenüberlagen.

Die (Troy-)Unze oder Feinunze ist eine internationale Gewichtseinheit für Edelmetalle und entspricht 31,103 Gramm. Gold- und Silberpreise werden in US-Dollar pro Feinunze angegeben. Der Begriff stammt vom lateinischen „uncia“ (= ein Zwölftel des Ganzen). Eine uncia entsprach einem Zwölftel des römischen Pfunds.

Die Walzenprägung wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Hall in Tirol erfunden. Pferde bewegten bei dieser Prägeart zwei schwere eiserne Walzen. Sie walzten das Münzblech auf die gewünschte Stärke der Münze aus. Anschließend wurde das Blech geschnitten und geprägt.