Prägemaschine Produktion

Produktion von Sammlermünzen

Interview

Die vielfach preisgekrönten Sammlermünzen gewinnen wohl auch deshalb so viele Preise, weil sie das Ergebnis einer abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit sind. Vom Entwurf bis zum fertigen Produkt wird immer wieder überlegt, wo noch optimiert werden kann. An welcher Stelle der Münzherstellung kommt die Abteilung Produktion genau ins Bild?

Kevin Kucera: Die Produktion legt so richtig los, sobald der Werkzeugbau den Probestempel fertiggestellt hat und wir eine Probeprägung machen können. Dazu trifft sich dann das ganze Team, bestehend aus dem Werkzeugbau, dem Marketing, der Graveurie und der Produktion, um das Prägebild zu begutachten. Wir beurteilen den Ausprägegrad: Wie rein ist das Motiv? Wie kommen die einzelnen Motivdetails zur Geltung? Stechen einzelne Buchstaben hervor?

Peter Vaniher: Natürlich werden auch die Dimensionen nachgemessen, das heißt der Durchmesser, die Höhe des Stäbchens etc., also die technischen Spezifikationen. Ganz entscheidend ist dabei die Frage: Wie viel Druck braucht es, um das Motiv optimal auszuprägen? Wir müssen bedenken, je höher der Druck, desto früher verschleißt der Prägestempel.

Die Kunst liegt also in der richtigen Balance?

Kevin Kucera: Genau. Alles hängt vom Ausprägungsgrad ab und dieser wiederum von der Bauung des Prägestempels. Die technischen Spezifikationen müssen im Toleranzbereich liegen, wie etwa Durchmesser, Höhe etc. Manchmal muss natürlich nachgebessert werden. Erst wenn es für das gesamte Team passt, geht die Prägung weiter zum Vorstand. Da kann es dann auch der Fall sein, dass man am Motiv etwas anpassen muss oder dass der Hintergrund stärker aufpoliert werden muss, um einen stärkeren Kontrast zwischen Planum und Motiv zu erzeugen.

Produktion Mitarbeiter prüft Qualität

Während der oben beschriebene Ablauf für alle Münzen gilt, stellt die Herstellung einer Serie, wie zum Beispiel „Faszination Universum“, die komplizierte und neuartige Formen erfordert, wohl eine besondere Herausforderung dar?

Michael Widhofner: Stimmt. Hier ist es mit einer Probeprägung nicht getan. Hier braucht es eine Nullserie von 2.000 Stück, um beurteilen zu können, ob man diese wirklich ausprägen kann. Wenn der Stempel nach 100 Stück jeweils erneuert werden müsste, dann wäre diese Münze nicht zu finanzieren. 1000 Münzen müssen zumindest mit einem Stempelpaar produziert werden können.

Peter Vaniher: Es ist immer eine Gratwanderung zwischen den Vorstellungen der Künstler:innen, also den Graveur:innen, und der technischen Umsetzung. Die Künstler:innen würden gerne nach den Sternen greifen, aber manchmal erinnern wir sie an die Grenzen des Machbaren.

Michael Widhofner: Bei den Sonderformen geben die Künstler:innen die Idee vor, die Form wird dann aber vom Werkzeugbau entwickelt und umgesetzt.

Kevin Kucera: Wenn die Formen unseren Qualitätsansprüchen genügen und Farbe aufgetragen werden soll, kommt auch das Medaillenwerk ins Spiel.

Michael Widhofner: Bei den Sonderformen hat unsere Forschungsabteilung sogar Druckversuche bei der Herstellerfirma unserer Maschinen gemacht, weil diese Herausforderung mit unserer Standardausrüstung nicht zu lösen war.

Peter Vaniher: Diese Sonderformen bedürfen bei jedem Arbeitsschritt auch einer Sonderlösung. Sobald wir eine Probeprägung haben, muss auch nach einer Sonderverpackung gesucht werden, denn eine konkave, gewellte oder freiflächige Münze passt auch nicht in eine herkömmliche Kapsel und die Kolleg:innen aus der Abteilung Forschung & Entwicklung suchen dann nach einer geeigneten Verpackungslösung.

Das gesamte Interview finden Sie im Geschäftsbericht 2022 zum Nachlesen.

Geschäftsbericht 2022

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