Das Cover des Euro-Münzensatzes 2021 weist auf eine spannende historische Persönlichkeit hin, den ersten urkundlich erwähnten Wiener Juden, sein Name: Schlom. Im Innern finden sich acht Münzen zu einem vollständigen Jahressatz an prägefrischen Euromünzen versammelt.
„Polierte Platte“ bedeutet höchste Qualität: Das Prägewerkzeug durchläuft zahlreiche Arbeitsschritte, bevor die erste Münze geprägt wird.
Der erste Wiener Münzmeister
Man weiß nicht viel über Schlom. Weder kennt man sein Geburtsdatum noch seine Herkunft. Bekannt ist lediglich, dass ihn der Babenberger-Herzog Leopold V. zum ersten Wiener Münzmeister bestellte. Mit seiner Erwähnung im Jahr 1194 gilt Münzmeister Schlom auch als der erste urkundlich belegte Jude mit Wohnsitz in Wien.
Schloms Leben fand im Juni 1196 ein tragisches Ende. Einer seiner Diener, ein Kreuzfahrer, hatte ihn bestohlen. Auf Schloms Veranlassung kam dieser ins Gefängnis. Die Frau des Diebes stachelte daraufhin Kreuzfahrer auf, die in Schloms Haus eindrangen und ihn sowie 15 Mitglieder seines Haushaltes ermordeten.
Die erste Wiener jüdische Gemeinde
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts siedelten sich Jüdinnen und Juden rund um den heutigen Wiener Judenplatz an, wo sie über 200 Jahre gemeinsam und in engem Austausch mit der christlichen Bevölkerung lebten. Die Wiener jüdische Gemeinde entwickelte sich zu einer der bedeutendsten im mittelalterlichen Europa. Ihr jähes Ende erfolgte durch Herzog Albrecht V. Auf seine Anordnung hin kam es in den Jahren 1420/21 zur Geserah, zur Zerstörung der Wiener jüdischen Gemeinde und Vertreibung und Ermordung ihrer Mitglieder.
2 Euro – Bertha von Suttner
Als erste Frau erhielt Bertha von Suttner im Jahr 1905 den Friedensnobelpreis. Die österreichische Pazifistin und Schriftstellerin ist auf der 2-Euro-Münze zu sehen. Baronin Suttner starb 1914 nur wenige Wochen vor Beginn des ersten Weltkrieges, vor dem sie oft gewarnt hatte.
1 Euro – Mozart
Wolfgang Amadeus Mozarts Reisen führten ihn an die glanzvollsten Fürstenhöfe seiner Zeit. Das „Wunderkind“ ist nach wie vor Österreichs berühmtester Botschafter der Musik. Gefeiert wird der große Komponist auch auf der 1-Euro-Münze.
50 Cent – Wiener Secession
In der Wiener Secession schlossen sich an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bedeutende Künstler des Jugendstils zusammen. Ihr charakteristisches Ausstellungshaus steht in der Nähe des Wiener Karlsplatzes und ist auf der 50-Cent-Münze zu sehen.
20 Cent – Belvedere
Der Österreichische Staatsvertrag wurde 1955 im Wiener Barockschloss Belvedere unterzeichnet, das die 20-Cent-Münze charakterisiert. Heute sind in den beiden durch einen Garten verbundenen Bauten Sammlungen und Ausstellungen untergebracht.
10 Cent – Stephansdom
Der Wiener Stephansdom ist ein weltberühmtes Bauwerk der Gotik und eines der bekanntesten Wahrzeichen Österreichs. Von den Wienerinnen und Wiener liebevoll „Steffl” genannt, beeindruckt der Dom heute zahlreiche Touristen. Er glänzt auf der 10-Cent-Münze.
5 Cent – Alpenprimel
Auf den drei kleinsten Münzen blühen Alpenblumen. Die Primel dekoriert als Zeichen einer gesunden Natur das 5-Cent-Stück. Etwa 500 Arten sind bekannt. Manche ähneln einem Schlüsselbund und werden deshalb auch Schlüsselblume genannt.
2 Cent – Edelweiß
Das Edelweiß erinnert an den Schilling, die „alte“ österreichische Währung. Die seltene Pflanze der Alpen brachte dem 1-Schilling-Stück den Spitznamen „Alpendollar“. Heute ziert die Blume das 2-Cent-Stück.
1 Cent – Enzian
Der Enzian ist eine der bekanntesten Gebirgspflanzen. Leider ist die kleine Blume mit der großen Heilkraft sehr selten geworden. Sie steht deshalb unter Naturschutz und darf nicht gepflückt werden. Mit dem 1-Cent-Stück kann sie jedermann in Händen halten.
Artikelnummer | 24615 |
Ausgabetag | 20. Januar 2021 |
Qualität | Polierte Platte/Proof |
Anlass | Geburt, Jahreswechsel |
Lieferumfang | Im Etui mit nummeriertem Zertifikat und Schuber |
Auflage (Polierte Platte) | 10.000 |